Sportliche Aktivitäten sind ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils und tragen zur körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Für Menschen mit Inkontinenz kann es jedoch eine Herausforderung sein, sich aktiv zu betätigen, da sie sich Sorgen um mögliches Auslaufen oder Peinlichkeiten machen können. Es gibt jedoch Möglichkeiten, wie Menschen mit Inkontinenz trotzdem aktiv bleiben können und die Vorteile regelmäßiger körperlicher Betätigung genießen können.
Machen Sie sich Gedanken über Ihre Inkontinenz
Zunächst ist es wichtig, die Art der Inkontinenz zu berücksichtigen. Es gibt verschiedene Arten von Inkontinenz, darunter Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und Überlaufinkontinenz. Jede Art erfordert möglicherweise unterschiedliche Anpassungen, um sportliche Aktivitäten sicher und komfortabel durchzuführen.
Für Menschen mit Belastungsinkontinenz, die aufgrund von körperlicher Anstrengung oder Belastung der Blase Urin verlieren, können bestimmte Übungen helfen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und die Kontrolle über die Blase zu verbessern. Eine physiotherapeutische Beratung oder das Training mit einem Physiotherapeuten können hilfreich sein. Hierbei werden auch Übungen gezeigt, die jeder Betroffene auch zu Hause durchführen kann. Die Verwendung von Inkontinenzprodukten wie Einlagen oder Windeln während des Trainings kann ebenfalls helfen, Lecks zu vermeiden und den Komfort zu verbessern.
Bei Menschen mit Dranginkontinenz, bei der plötzlich der Drang besteht, Wasser zu lassen, kann eine strategische Planung von sportlichen Aktivitäten helfen, den plötzlichen Harndrang zu kontrollieren. Es kann hilfreich sein, vor dem Training und nach dem Training zu urinieren und sicherzustellen, dass genügend Zeit für Pausen zur Verfügung steht. Bei Überlaufinkontinenz, bei der die Blase nicht vollständig entleert wird und es zu häufigen unwillkürlichen Urinverlusten kommen kann, kann ein Toilettengang vor und nach der sportlichen Aktivität helfen.
Welche Sportart wähle ich bei Blasenschwäche?
Es gibt auch bestimmte Sportarten, die für Menschen mit Inkontinenz besser geeignet sein können als andere. Niedrig-impact-Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren sind oft eine gute Wahl, da sie weniger Druck auf die Blase ausüben und das Risiko von Lecks verringern. Sportarten mit fließenden Bewegungen wie Yoga, Tai Chi oder Pilates sind ebenfalls eine Möglichkeit, da sie den Fokus auf Atmung, Flexibilität und Stärkung des Körpers legen. Auf Sportarten wie Joggen, Tennis sowie Squash und andere Hoch-impact-Aktivitäten sollten Sie lieber verzichten. Zudem gibt es spezielle Inkontinenz-Sportgruppen, in denen sich betroffene Menschen gegenseitig unterstützen und motivieren können.
Das passende Inkontinenzmaterial bei sportlicher Betätigung.
Um das Risiko von Lecks zu minimieren, können bestimmte Vorkehrungen getroffen werden. Das Tragen von Inkontinenzprodukten, die für körperlich aktive Menschen entwickelt wurden, kann hilfreich sein. Dazu gehören zum Beispiel Pants oder Vor- bzw Einlagen, welche auf die unterschiedlichen Geschlechter angepasst sind. Zudem sollten Sie prüfen, wie viel Schutz bzw. Aufnahmekapazität das Inkontinenzmaterial wirklich haben muss. Denn gerade hier heißt es; "so viel wie nötig, so wenig wie möglich". Denn um so saugstärker, desto dicker und unkomfortabler das Inkomaterial. Bei intensiveren Sport verliert der Körper zusätzlich Flüssigkeit durch Schwitzen, was den Harndrang verringern kann. Darüber hinaus kann das Trinken von ausreichend Flüssigkeit dazu beitragen, dass die Blase nicht überlastet wird, jedoch sollten Sportler_innen darauf achten, ihren Körper während des Trainings nicht zu überfordern. Vermeiden Sie es auch, während des Trainings zu viel zu trinken, da dies das Risiko von Harnausscheidungen erhöhen kann. Füllen Sie lieber den Wasserhaushalt nach dem Training auf. Es ist wichtig, die Flüssigkeitsaufnahme auf den Tag zu verteilen, um den Körper ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen und gleichzeitig das Risiko von Lecks zu minimieren.
Auch die Kleidung spielt eine Rolle.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei sportlichen Aktivitäten mit Inkontinenz ist die Wahl der richtigen Kleidung. Eng anliegende Kleidung kann den Druck auf die Blase erhöhen und das Risiko von Lecks erhöhen. Es ist daher empfehlenswert, locker sitzende Kleidung zu tragen, die Feuchtigkeit ableitet und atmungsaktiv ist. Jedoch sollten Sie bei der Verwendung von Inkontinenzmaterial auf spezielle Schutzhosen aus Textil zurückgreifen, diese sorgen für einen sicheren Halt von Einlagen, Vorlagen oder Windeln. Diese bieten nicht nur eine sichere Fixierung sondern einen zusätzliche Auslaufschutz. Es ist auch ratsam, auf dunkle Farben zu achten, da sie eventuelle Lecks verdecken können.
Gute Gründe für Sport trotz Inkontinenz.
Es ist wichtig, sich nicht durch Inkontinenz daran hindern zu lassen, aktiv zu bleiben und Sport zu treiben. Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern, den Körper zu stärken und das Selbstvertrauen zu steigern. Auch ein positiven Einfluss auf Ihre Inkontinenz kann Sport durch die Stärkung der Muskulatur haben. Menschen mit Inkontinenz sollten sich jedoch bewusst sein, dass bestimmte Anpassungen erforderlich sein können, um sicher und komfortabel zu trainieren.
Fazit: Inkontinenz sollte nicht als Hindernis für sportliche Aktivitäten angesehen werden. Mit einigen Anpassungen und Vorkehrungen können Menschen mit Inkontinenz weiterhin aktiv bleiben und die Vorteile regelmäßiger körperlicher Betätigung genießen. Es ist auch wichtig, sich selbst zu ermutigen und sich von anderen betroffenen Menschen zu inspirieren, die ebenfalls sportlich aktiv sind. Durch den Austausch von Erfahrungen und Tipps können Menschen mit Inkontinenz unterstützt werden, ihre Ziele zu erreichen und ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.
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