Blasenschwäche, auch bekannt als Harninkontinenz, ist ein häufiges Problem bei Männern nach einer Prostataoperation. Die Entfernung der Prostata, insbesondere bei Prostatakrebs, kann die Funktion der Blase und des Schließmuskels beeinträchtigen, was zu ungewolltem Harnverlust führt. Doch dieses Problem ist nicht unlösbar. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Ursachen, Bewältigungsstrategien und verfügbare Hilfsmittel, um Betroffenen zu helfen, ihren Alltag wieder uneingeschränkt genießen zu können.
Bevor Sie sich jetzt unnötig Sorgen machen, normalerweise tritt eine Inkontinenz nach einer Prostata-Operation nur für ein paar Wochen oder Monate auf. In dieser Phase ist es oft ausreichend, Einlagen zu verwenden und starke Belastungen durch Stress oder sportliche Aktivitäten zu vermeiden. Die meisten Männer sind schon wenige Monate nach dem Eingriff wieder kontinent und haben ihre Blasenkontrolle vollständig zurück. Unter Stress oder bei muskulärer Erschöpfung im Laufe des Tages kann es jedoch weiterhin zu Inkontinenz kommen. Diese Belastungsinkontinenz sollte jedoch in den darauffolgenden Wochen abklingen.
Ursachen der Blasenschwäche nach einer Prostataoperation
Die Prostata befindet sich in unmittelbarer Nähe der Harnröhre und des Blasenschließmuskels. Während einer Prostatektomie, der operativen Entfernung der Prostata, können Nerven und Muskeln, die die Harnkontrolle unterstützen, geschädigt werden. Dies führt zu unterschiedlichen Formen der Inkontinenz:
- Stressinkontinenz: Die häufigste Form nach einer Prostataoperation. Hierbei kommt es bei körperlicher Anstrengung wie Husten, Niesen oder Heben zu ungewolltem Harnverlust.
- Dranginkontinenz: Ein plötzliches, starkes Bedürfnis, die Blase zu entleeren, das oft zu ungewolltem Harnverlust führt.
Bewältigungsstrategien
1. Beckenbodentraining
Das gezielte Training der Beckenbodenmuskulatur kann die Kontrolle über die Blase verbessern. Physiotherapeuten oder spezialisierte Trainer können Anleitungen und Übungen bereitstellen, die helfen, die Muskulatur zu stärken und die Symptome zu lindern.
2. Medikamentöse Behandlung
In einigen Fällen können Medikamente helfen, die Blasenkontrolle zu verbessern. Es ist wichtig, sich von einem Arzt beraten zu lassen, um die beste medikamentöse Therapie zu finden.
3. Verhaltenstherapie
Techniken wie Blasentraining, bei dem die Intervalle zwischen den Toilettengängen allmählich verlängert werden, können die Blasenmuskulatur stärken und das Problem der Dranginkontinenz mindern.
Hilfsmittel
1. Inkontinenzprodukte
Produkte wie Inkontinenzunterwäsche, Einlagen und Windeln bieten Schutz und Sicherheit im Alltag. Speziell für Männer entwickelte Produkte, wie die von ABENA Delta-Form, bieten hohen Tragekomfort, Diskretion und eine zuverlässige Saugfähigkeit.
2. Pessare und Katheter
In einigen Fällen können Pessare oder intermittierende Katheterisierung eine Lösung sein. Diese Hilfsmittel sollten immer in Absprache mit einem Urologen verwendet werden.
3. Operative Maßnahmen
Bei schwerwiegender Inkontinenz können chirurgische Eingriffe wie die Implantation eines künstlichen Schließmuskels oder eines Schlingenimplantats erwogen werden.
Unterstützung und Lebensqualität
Blasenschwäche kann eine große Belastung darstellen, sowohl körperlich als auch emotional. Es ist wichtig, sich nicht zu isolieren und Unterstützung zu suchen. Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen bieten Austausch und Hilfe. Zudem können enge Familienmitglieder und Freunde eine wertvolle Stütze sein.
Ein aktiver Lebensstil, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung tragen zur allgemeinen Gesundheit bei und können die Symptome der Blasenschwäche verbessern. Auch der Verzicht auf koffeinhaltige und alkoholische Getränke kann helfen, die Blasenkontrolle zu verbessern.
Fazit
Blasenschwäche nach einer Prostataoperation ist eine Herausforderung, die viele Männer betrifft. Doch mit den richtigen Strategien, Hilfsmitteln und Unterstützung ist es möglich, die Kontrolle über die Blase zurückzugewinnen und die Lebensqualität erheblich zu verbessern. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und die verschiedenen Optionen zur Bewältigung der Inkontinenz zu erkunden. Sie sind nicht allein, und es gibt zahlreiche Wege, um mit dieser Herausforderung erfolgreich umzugehen.